Tipp 029: CUT-Technik

Wird eine Oberfläche der Strohballenwand direkt verputzt, braucht nur 1 Seite beplankt (und diagonal ausgesteift) werden. Stroh ist ein guter Putzträger, Holz nicht. Holzständer ab 25 mm Dicke müssen deshalb mit einem Putzträger beplankt werden (Schilfstukkatur, Steico-Unterboden, Heraklith-Grobspanplatte, u.U. Putzgitter). Um sich diese Arbeit zu ersparen, Holz zu sparen und den Gesamt-Dämmwert der Wand zu verbessern können wir in manchen Fällen nur 1 Ständer verwenden (an dem beplankt wird), die andere Seite bietet damit eine reine Strohoberfläche als Putzträger. Dieser Ständer sollte 4 cm Dicke nicht überschreiten, bei einer Maximalbreite von 18 cm schließt sich gut komprimiertes Stroh dann noch seitlich des Ständers. Der Ständer kann außen bündig mit der Strohoberfläche (zur äußeren Beplankung), mittig (für beidseitigen direkten Verputz auf Stroh) oder innen (für innere Beplankungen und Installationsebenen) platziert werden. Wird einseitig beplankt, ist das Stroh einfüllen dementsprechend einfacher, weil der Ballen einfach gegen die Beplankung geschoben wird. Ist der Ständer (z.B. 4 x 18 cm) in der Mitte, muss beim Einfüllen der Ballen genau darauf geachtet werden, dass die Ballen auf beiden Außenseiten eine ebene Fläche bilden (also eben an die Nachbarballen anschließen). Damit die Ballen in Hybridkonstruktionen (wo sie ja nicht zwischen zwei Beplankungen eingeklemmt sind) nicht verrutschen (was auch später beim Verputzen passieren kann), empfiehlt es sich, die Ballen nach dem Einfüllen zu fixieren. Wir sprechen davon, einzelne „Zellen unter Spannung“ zu setzen, auf Englisch „Cells Under Tension“ oder kurz CUT (Englisch für „schneiden“)

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